„Wie schön leuchtet der Morgenstern“ – der Januar-Jubiläumsgottesdienst zum Ev. Gesangbuch

Liedpredigt „Wie schön leuchtet der Morgenstern“ von Pfarrerin Dr. Anneke Peereboom 

(es gilt das gesprochene Wort)

Gnade sei mit Euch und Friede von dem, der da ist, der immer schon da war und der da kommt. Amen!

„And when he shall die, take him and cut him out in little stars,

and he will make the Face of heaven so fine,

that all the world will be in love with night,

and pay no worship to the Garish Sun,”

lässt William Shakespeare seine Julia über ihren Romeo seufzen:

„Und stirbt er einst, nimm ihn, zerteil in kleine Sterne ihn:

Er wird des Himmels Antlitz so verschönern,

dass alle Welt sich in die Nacht verliebt.

Und niemand mehr der eitlen Sonne huldigt.“

Und Johann Wolfgang von Goethe schreibt seiner Charlotte von Stein in einem Brief:

Ist es möglich! Stern der Sterne,
Drück ich wieder dich ans Herz!
Ach, was ist die Nacht der Ferne
Für ein Abgrund, für ein Schmerz!

Und – um auch noch einen Zeitgenossen zu bemühen – DJ Oetzi himself singt in einem seit Jahren hocherfolgreichen Partyschlager vom „Stern, der deinen Namen trägt“.

Liebe Gemeinde, es ist unschwer zu erkennen, was diese Dichtungen in all ihrer Unterschiedlichkeit miteinander vereint: Es geht um die ganz große Liebe. Um ein Gefühl, das so himmlisch ist, dass nur die Sterne mit der oder dem Angebeteten als Vergleich standhalten.

„Wie schön leuchtet der Morgenstern…“ – auch das ist eines dieser Lieder von einer ganz großen Liebe. Philipp Nicolai hat es um 1597 herum geschrieben, zur gleichen Zeit übrigens, in der Shakespeares „Romeo und Julia“ entstand. „Mein König und mein Bräutigam“, heißt es voll verliebter Anbetung bei Nicolai, „du hast mir mein Herz besessen. Lieblich, freundlich, schön und herrlich, groß und ehrlich, reich an Gaben, hoch und sehr prächtig erhaben.“ Die Braut, die hier mit so innigen Worten ihren Geliebten anbetet, ist in diesem Fall freilich nicht Julia sondern die menschliche Seele und ihr „Stern der Sterne“ (Goethe) oder „Stern, der deinen Namen trägt“ (DJ Oetzi) ist Jesus Christus, der leuchtende Morgenstern.

Verliebt in Christus – 7 äußerst sorgfältig komponierte Strophen lang wird diese Grundmelodie durchgespielt. Ich möchte Sie gerne mal auf ein paar dieser Komponenten aufmerksam machen, damit man ermessen kann, wie hingebungsvoll Nicolai sein Liebesgedicht an den Herrn verfasst hat. 7 Strophen hat er gewählt – 7 ist die Zahl der göttlichen Vollkommenheit und Ganzheit (denken wir nur an die Schöpfung in 7 Tagen) – kein Zufall also, denn auch der Angebetete ist einfach vollkommen in Nicolais Augen. Jede der 7 Strophen beginnt mit biblischen Bildern und Namen für Christus, zuallererst eben mit dem Morgenstern. Ganz am Ende der Bibel, in einem ihrer letzten Verse, sagt der auferstandene Christus von sich:

Ἐγώ εἰμι ἡ ῥίζα καὶ τὸ γένος Δαυίδ, ὁ ἀστὴρ ὁ λαμπρὸς ὁ πρωϊνός. Zu Deutsch: „Ich bin die Wurzel und das Geschlecht Davids, ich bin der helle Morgenstern.“ (Offenbarung Kapitel 22,16) Pfarrer Nicolai setzt genau dort an, wenn er dichtet:

„Wie schön leuchtet der Morgenstern, voll Gnad und Wahrheit von dem Herrn, die süße Wurzel Jesse. Du Sohn Davids aus Jakobs Stamm“. Hier wird wie nebenbei in wenigen Sätzen mithilfe des Stammbaums von Jesus ein Bogen durch die ganze biblische Geschichte gezogen – vom Morgenstern, im Buch der Offenbarung ganz am Ende der Bibel, über König David etwa in ihrer Mitte bis hin zum Anfang, zu Jakob, dem Stammvater und Namensgeber Israels. Die Geschichte Gottes mit seinem Volk verdichtet sich für die gläubige, für die verliebte Seele in Christus, von dem der Hebräerbrief bezeugt: „Er ist derselbe gestern und heute und in Ewigkeit“ (Hebräer 13,8).

Bedeutung bekommen all diese theologischen Richtigkeiten in dem Lied freilich erst in der persönlichen Aneignung, in der Beziehung der Seele zu Christus: „Mein König“ und „meinBräutigam“, „Du hast mir mein Herz besessen.“ Allgemeine Erkenntnisse über Jesus sind also vielleicht vom Kopf her interessant, in etwa so, als wenn mir klar wird, dass George Clooney ein attraktiver Mann ist. Aber wenn kein persönlicher Bezug zu einer Person besteht, erwächst daraus auch keine Liebe und Hingabe, allerhöchstens jugendliche Schwärmerei. Nicolai aber weiß sich in einer festen Beziehung zu seinem Herrn und schenkt ihm sein ganzes Herz. Nachdem er ihn in den ersten 6 Zeilen seinen Angebeteten mit den biblischen Termini beschrieben hat, folgen dann sechs Zeilen, in denen seine Seele ihre zärtlichsten Gefühle vor ihren Bräutigam bringt. So bspw. auch in der 3. Strophe, wo es heißt: „Nach dir wallt mir mein Gemüte, ewge Güte, bis es findet, dich, des Liebe mich entzündet“ oder etwas später „Nimm mich, freundlich, in dein Arme und erbarme dich in Gnaden, auf dein Wort komm ich geladen“. Das mit dem Erbarmen ist übrigens eine spätere Bearbeitung – im Ursprung ging es hier noch körperlicher zu: „Nimm mich freundlich in die Arme, dass ich warme werd von Gnaden!“ Was für eine heißblütige Gottesbeziehung, oder?! Hier begegnen sich wirklich zwei und werden eins, verschmelzen regelrecht miteinander – ganz innerlich-mystisch geht der Glaube hier zu, wenn das Innerste eines Menschen ganz von Christus ergriffen wird, sich nach Einheit mit ihm sehnt. Nur folgerichtig also, dass Philipp Nicolai sein Epiphanias-Lied als „Ein geistlich Brautlied der gläubigen Seelen von Jesu Christo ihrem himmlischen Bräutigam“ untertitelt. Innerlicher, intimer, glückseliger geht es kaum. Und – nur um deutlich zu machen, dass er hier nichts aber auch gar nichts dem Zufall überlassen hat – 6 dem Christus und 6 der Seele gewidmeten Zeilen verschmelzen zu insgesamt 12 Zeilen. Und die Zahl 12 die kennen wir aus der Bibel ja nur allzu gut: Die 12 Stämme Israels, die 12 Jünger Jesu, die 12 Sterne auf der Krone, die laut Offenbarung (12,1) im Jüngsten Gerichts eine Rolle spielen wird, das himmlische Jerusalem, dessen Stadtmauer 12 Grundsteine hat, auf denen die 12 Namen der 12 Apostel des Lammes vermerkt stehen. Ihre Länge beträgt übrigens 144 – also 12mal 12 – Ellen. In der Theologie ist die 12 eine sehr bedeutsame Zahl, weil sie nämlich für die Verbindung von Himmel und Erde steht. Sie ist der Multiplikator von 3 – der Zahl, die für Gott und den Himmel steht (Vater, Sohn, Heiliger Geist), und von 4 – die aufgrund der vier Himmelsrichtungen symbolisch für die Erde steht. Wer drei Mal die Vier nimmt, verbindet demnach in symbolischer Weise den Himmel und die Erde, das Göttliche und das Menschliche – exakt das also, was Nicolai mit der Gestaltung seiner Strophen tut, wo er den auferstandenen Christus mit der menschlichen Seele in je 12 Zeilen vereinigt.

Wenn ich Ihnen jetzt noch erzähle, dass Nicolai die Strophen des Liedes in der Aufteilung der Silben exakt so gestaltet hat, dass die Strophen im zentrierten Drucksatz das Bild eines Abendmahlskelches ergeben, wundern Sie sich vermutlich auch nicht mehr. Sehen Sie sich das gerne mal auf der Rückseite an: Mehr können Wort und Sakrament, Jesus und der von ihm erfüllte Mensch gar nicht verschmelzen. Dass gerade das Abendmahl im allgemeinen und der Kelch mit Wein bzw. Blut Christi dabei eine Schlüsselrolle spielen, ist für den Lutheraner Nicolai nur folgerichtig – denn dass die Gemeinde Brot und Wein gereicht bekam, war ein totales Novum seiner Zeit – der Kelch war bis dato wie heute noch in der katholischen Kirche üblich dem Priester vorbehalten. Im Abendmahl in beiderlei Gestalt zeigt sich für den lutherischen Pfarrer Nicolai aber besonders schön, dass Christus ein Teil von uns wird – dass wir ihn aufnehmen und er mit uns eins wird. Wie heißt es in Strophe 4: „Herr Jesu, du mein trautes Gut, dein Wort, dein Geist, dein Leib und Blut mich innerlich erquicken.“ Vielleicht singen wir einfach mal gemeinsam die 3., 4. und 5. Strophe des Liedes, und spüren dabei der Sehnsucht nach dem Einswerden mit Christus nach.

Lied: “Wie schön leuchtet der Morgenstern“ (EG 70, 3-5)

Liebe Gemeinde, vom Mystiker Nikolaus von der Flüe ist folgendes Gebet überliefert:

„Mein Herr und mein Gott, nimm alles von mir, was mich hindert zu dir. Gib alles mir, was mich führet zu dir. O nimm mich mir und gib mich ganz zu eigen dir.“

Diese Sehnsucht nach Einswerden mit Christus, von der haben wir soeben gesungen. Christus wird nicht nur im Abendmahl ein Teil von uns, wie wir in der 2. Strophe gehört haben, sondern in der 3. Strophe wird die Sehnsucht ausgesprochen, dass wir ein Teil von ihm sein dürfen, „ein Gliedmaß… an deinem Leib“, „ein Zweig an deinem Stamme“. In der ursprünglichen Fassung wird das sogar noch deutlicher: „Geuss sehr tief in mein Herz hinein, du heller Jaspis und Rubin, die Flamme deiner Liebe, und erfreu mich, dass ich doch bleib an deinem auserwählten Leib, eine lebendige Rippe.“ Das ist der Urzustand des Menschen, bevor aus der Rippe Adams die Frau als eigenes Wesen entsteht. Nach nichts weniger sehnt sich die gläubige Seele als nach dem Anbeginn der Schöpfung, nach dem Paradies und seiner tiefen Harmonie. Nichts, rein gar nichts soll sie von Christus trennen: Für immer eins! Diese Vermählung der Seele mit ihrem „wunderschönen Bräutigam“ wird dann in der Strophe 6 mit dem Aufruf zu Musik und Tanz und Jubel gebührend gefeiert („Singet! Springet! Jubilieret!“), bevor in der 7. und letzten Strophe der Ausblick auf die endzeitliche Vollendung steht: „Wie bin ich doch so herzlich froh, dass mein Schatz ist das A und O, der Anfang und das Ende.“ Eine Braut würde wahrscheinlich hier das Versprechen: „Für immer“ in sein Ohr hauchen.

Liebe Gemeinde, das Lied „Wie schön leuchtet der Morgenstern“ lenkt unseren Blick auf den Himmel. Einmal, weil dort der Morgenstern wunderschön leuchtet und wir ihn mit den leuchtenden Augen eines Verliebten betrachten dürfen. Es lenkt unseren Blick aber auch weg vom Boden der Tatsachen und den harten Realitäten. Als Philipp Nicolai es 1597 während seiner Tätigkeit als lutherischer Pfarrer in Unna verfasste, hieß diese Realität: Pest. Fast zwei Drittel der damaligen Bevölkerung hat sie hinweggerafft. Apokalyptische Verhältnisse. Es gab Zeiten, da musste Nicolai auf dem Kirchhof vor seinem Haus 20 bis 30 Beerdigungen an einem einzigen Tag vollziehen. Darunter Freunde, Weggefährten, Familie – etwa seine Schwestern, die bei ihm lebten. Nicolai erinnert sich in seinem Traktat „Freudenspiegel des ewigen Lebens“ an diese dunklen Zeiten mit Worten wie „Jammer und Elend“, „erschrockene Herzen“ und „Erstarrung“, spricht auch von „Todesgedanken“, mit denen er sich immer wieder herumschlagen muss, welches, wie er schreibt: „mir meine Bekümmerniß vermehrte und so viel mehr Anlaß gab, all mein Herz und Gedanken von der Welt abzuwenden.“ Bitte verstehen Sie das nicht falsch, Philipp Nicolai war kein winselnder Waschlappen, der mit dem Leben nicht zurechtkam. Ganz im Gegenteil. Geboren 1556 im hessischen Mengeringhausen galt er sogar lange als ausgesprochener theologischer Haudegen, als ebenso beherzter wie streitbarer Theologe, der im Kampf um die rechte lutherische Lehre die immer heftiger werdenden konfessionellen Auseinandersetzungen seiner Zeit in aller Öffentlichkeit mit prägte. Anders als die Grabenkämpfe mit der römisch-katholischen Kirche einerseits und der reformiert-calvinistischen Lehre andererseits erschien jedoch der Kampf gegen Pest und Tod von vornherein aussichtslos zu sein. Die tägliche Hölle vor Augen erscheint es ihm plötzlich nicht mehr so furchtbar wichtig, sich mit anderenüber Gott zu streiten – wichtig ist allein noch mit Gott zu reden, bei ihm zu sein, in seiner Nähe Geborgenheit zu erfahren. Allein im Gebet und im Lesen der Schrift fand der angefochtene Pfarrer noch Halt und Hoffnung angesichts einer Welt, die ihn zur Verzweiflung trieb. Kein Wunder, dass er gerade am Schlusskapitel der Offenbarung solches Gefallen fand. Ist es doch erfüllt von Hoffnungsbildern, dass Gott all unsere Tränen einmal abwischen wird und wir bei ihm im himmlischen Jerusalem eine neue Heimat finden werden. Dort gibt es keine Nacht und keine Finsternis mehr, kein Todesdunkel und keine Bitterkeit, denn Gottes Licht füllt alles Sein aus – Christus als der leuchtende Morgenstern legt schon jetzt, in der dunklen Nacht der Welt, davon Zeugnis ab, kündet den Anbruch eines neuen Tages, eines ewigen Lebens an… „Die Nacht ist vorgedrungen, der Tag ist nicht mehr fern, so sei nun Lob gesungen dem hellen Morgenstern. Auch wer zur Nacht geweinet, der stimme froh mit ein. Der Morgenstern bescheinet auch deine Angst und Pein,“ haben wir vorhin mit Jochen Klepper gesungen. Von diesem neuen Tag in Gottes Ewigkeit schreibt Nicolai selbst im bereits zitierten „Freudenspiegel des ewigen Lebens“: „Da war mir nichts Süßeres, nichts Lieberes und nichts Angenehmeres als die Betrachtung des… ewigen Lebens, durch Christi Blut erworben“. Das Leben hier auf Erden ist kein Paradies, wir können es, wenn, dann nur in wenigen Glücksmomenten erahnen, niemals aber festhalten. Wir leben hier in dieser Welt jenseits von Eden. Philipp Nicolai hat das am eigenen Leib schmerzlich erfahren müssen, ist an die Grenze des Machbaren gestoßen. Hat auch mit seinen mächtigsten Worten und kühnsten Streitschriften dem Tod nicht seinen Stachel nehmen können. Er selbst ist früh gestorben – mit gerade einmal 52 Jahren, völlig überarbeitet und erschöpft von seinem großen Einsatz auf der ehrenvollen Pfarrstelle von St. Katharinen in Hamburg. Interessant – und wie ich denke auch heilsam für mich als Pfarrerin ist die Erkenntnis: Seine Predigten und theologischen Aufsätze interessieren heute eigentlich niemanden mehr. Geblieben sind, in zahlreichen Übersetzungen und in lutherischen ebenso wie in reformierten und in katholischen Gesangbüchern, zwei Lieder von ihm, die aus Zeiten tiefer Verzweiflung heraus geboren wurden, auf dem Friedhof von Unna.

Keinem bedeutsamen Ort im Vergleich mit Hamburg, keine bedeutsame Position, kein glanzvoller Rahmen sondern den Abgrund und die Massengräber vor Augen, erfüllt von Trauer und von Schmerz. Da erblickt Phillipp Nicolai eine andere Welt. Eine Welt ohne Hass, eine Welt voller Liebe. Da entdeckt er die Nähe Christi, da spürt er seine Umarmung, schmeckt er seine Gegenwart im Abendmahl, da verliebt er sich in seinen Gott.

Ich weiß nicht, liebe Gemeinde, wie das bei Ihnen ist. Wann Sie sich Gott besonders nahe fühlen. Gibt es Momente, in denen ihr Herz ihm zugeflogen ist, wo sie bei ihm Geborgenheit gesucht haben? Haben Sie sich schon einmal in ihn verliebt, ihm ihr Herz geschenkt? Und wenn nicht – warum eigentlich? Eine gute Beziehung besteht doch nie daraus, dass man ausschließlich übereinander diskutiert. Gott will nicht verstanden sein sondern geliebt. Der Morgenstern ist nicht wichtig, weil er existiert oder nicht, sondern weil er einem leuchtet und Hoffnung schenkt.

Bei Nicolai war es so: Nicht die intellektuellen Auseinandersetzungen haben sich erhalten, nicht die Streitschriften. Das Gefühl hat sich erhalten, die Liebe. Das Licht des Morgensterns ist geblieben – nicht die Finsternis des Todes. „Es werde Licht“ – sind Gottes erste Worte, sie stehen am Anfang.

Der Ausblick auf Christus, das Licht der Welt, den hellen Morgenstern, dieses Licht steht am Ende von allem. Würde der große Physiker Albert Einstein übrigens genau so sehen. Er hat Anfang des 20. Jahrhunderts über mathematische Ableitungen die Formel E= mc2 entwickelt und damit nachgewiesen, dass Raum, Zeit und Masse relativ sind, während das Licht die einzige Konstante ist. „Die Überlegung ist lustig und bestechend,“ schreibt Einstein darüber an einen Freund, „und ob der Herrgott nicht darüber lacht… , das kann ich nicht wissen.“ Und der Friede Gottes…

Lied: “Wie schön leuchtet der Morgenstern“ (EG 70, 6-7)