Ein Blick in die Krippe – ein Kunstgottesdienst auf den Spuren von Rembrandt van Rijn

Liebe Gemeinde! Licht und Schatten – ihr Zusammenspiel ist eines der ganz großen Geheimnisse der Heiligen Nacht, ebenso wie von gelingender Malerei, und auch eines der ganz großen Geheimnisse des Lebens. Denn wie hat der russische Schriftsteller Leo Tolstoi es einmal formuliert: „Die ganze Vielfalt, der ganze Reiz, die ganze Schönheit des Lebens besteht aus Schatten und Licht.“ Dann hoffen wir doch einfach mal, dass auch eine reizvolle, schöne Predigt mit dieser Thematik möglich ist. Eine Predigt zu Schatten und Licht.

Beginnen wir dafür am besten bei der Heiligen Nacht und ihren Rahmenbedingungen. Wir wissen zwar mit Sicherheit dass, aber nicht genau, wann Jesus von Nazareth tatsächlich geboren worden ist – Geburtstage waren, außer bei Kaisern, damals generell nicht von Interesse und wurden nicht vermerkt. Aber dass wir Jesu Geburt seit etwa 1700 Jahren in der Nacht zum 25. Dezember feiern, hat einen guten Grund, der viel mit Licht und Schatten zu tun hat. Es ist die symbolträchtige Zeit der Wintersonnenwende, die dunkelste Zeit des Jahres, die längste, finsterste Nacht. Sie bildet gewissermaßen den natürlichen, sinnfälligen Hintergrund, den größtmöglichen Kontrast zu dem göttlichen Kind, das das Licht der Welt nicht nur erblickt, sondern es selbst ist.

„Dein Licht kommt und die Herrlichkeit des Herrn geht auf über dir. Denn siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker; aber über dir geht auf der HERR, und seine Herrlichkeit erscheint über dir“ hatte der Prophet Jesaja (60,1-2) seinem Volk einst verheißen. Und dann ist es tatsächlich wahr geworden für alle Menschen: „In ihm, Christus, war das Leben und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat´s nicht ergriffen,“ lesen wir im Prolog des Johannesevangeliums, der vergangenes Jahr an dieser Stelle intensiv Thema war. Weihnachten ist seinem tiefstem Wesen nach ein Fest des Lichts – und all die Adventskränze, Tannenbäume und Schwippbögen in den Fenstern erinnern uns auch in einer säkularer werdenden Gesellschaft daran, wie groß unser Bedürfnis danach ist, der Dunkelheit etwas entgegenzusetzen zu haben. Wie gut, wenn ich das nicht nur symbolisch durch das Entzünden einer Kerze tun kann, sondern indem ich mich von dem „Licht der Menschen“ durchfluten lassen kann, wie Johannes schreibt,  bzw. mit dem „Licht der Welt“, wie Jesus später selbst über sich sagt. Er sagt das übrigens nicht, obwohl diese Welt oft ein finsterer Ort ist, sondern weil sie es ist! Wenn Weihnachten ein Fest des Lichts ist, dann nicht um die Schattenseiten des Lebens auszublenden, sondern um bewusst im Angesicht der Dunkelheit der Welt zu feiern,  dass wir einen Ort kennen, von dem Licht ausgeht. Dass wir unseren „Geist und Sinn,  Herz, Seel und Mut“ von dort mit Licht erfüllen lassen können, auch wenn es noch so zappenduster aussieht.

So, wie unsere Evangelische Jugend im Dekanat das gestern gepostet hat: „So viel Dunkel in unserer Zeit. Dankbar, in einer Welt zu leben, in der die Krippe stand.“

Lied: „Ich steh an deiner Krippen hier“ (EG 37,1-2)

„So viel Dunkel in unserer Zeit. Dankbar, in einer Welt zu leben, in der die Krippe stand.“ Ich glaube niemand hat diesem Gedanken je schöner Gestalt verliehen als der niederländische Maler Rembrandt van Rijn, der berühmt geworden ist für das Spiel mit Licht und Schatten in seinen Gemälden. Der im Sommer 1606 in Leiden als achtes Kind einer Müllerfamilie geborene Rembrandt bediente sich dabei einer im Barock entwickelten Maltechnik namens „Chiaroscuro“ bzw. „Clair-obscur“, zu deutsch: „hell-dunkel“. Malern wie Rembrandt, aber auch Tizian, Caravaggio, Jan Vermeer oder Leonardo da Vinci als einem ihrer frühesten Vertreter ging es darum, ihre Sujets vor dunklem Hintergrund ins rechte Licht zu rücken, sie so zu betonen und ihnen einen besonders dramatischen Ausdruck zu verleihen – vielleicht so ähnlich, wie man heute wichtige Geschehniss mit Scheinwerfern anstrahlt. Ausgehend von Leonardo da Vinci, der sich intensiv mit dem Verhältnis von Lichtquelle zu erhelltem Gegenstand und den Bedingungen von Licht und Schatten auseinandersetzte, unterschied man „luce“ (Leutlicht) für das anstrahlende und „lumen“ (Körperlicht) für das vom Beleuchteten ausgehende Licht.

Wenn Sie sich einmal den drei Gemälden Rembrandts mit Motiven aus der Weihnachtsgeschichte zuwenden mögen, die sie eben schon ein wenig betrachten durften, dann wird rasch deutlich, was damit gemeint ist. Vielleicht schauen Sie sich zunächst einmal das dritte Bild an, die „Anbetung der Hirten“, das Rembrandt 1646 malte. Es gibt dort zwar durchaus eine künstliche Lichtquelle zu entdecken, ein „luce“, Leuchtlicht in Form der Laterne am linken Bildrand.

Die Hirten haben es von draußen mit an die Krippe gebracht, aber genau genommen erleuchtet diese Laterne gar nichts. Man nimmt ihre Existenz kaum wahr – so eine armselige kleine Funzel ist das! Das wahre Licht geht vom „lumen“ aus, vom Körperlicht des Jesuskindes in der Krippe, das sich auf den Gesichtern der Menschen um ihn her widerspiegelt. Es nimmt dem armseligen Viehstall seine beängstigende Dunkelheit nicht, aber es bietet inmitten dieser Dunkelheit Orientierung. Wer einen Blick in die Krippe tut, oder gar, wie die Hirten, ehrfürchtig davor niederkniet, der sieht das „Licht der Welt“ erstrahlen. Wie hatte Paul Gerhard in „Ich steh an deiner Krippen hier“ im Jahr 1653, gerade einmal 7 Jahre nach der Entstehung von Rembrandts Gemälde, gedichtet: „Ich lag in tiefster Todesnacht, du warest meine Sonne, die Sonne, die mir zugebracht Licht, Leben, Freud und Wonne. O Sonne, die das werte Licht des Glaubens in mir zugericht, wie schön sind deine Strahlen!“

Lied: „Ich steh an deiner Krippen hier“ (EG 37,3-4)

Wie in Gerhards tiefsinnigem Weihnachtslied, so stehen auch auf diesem Weihnachtsgemälde Dunkelheit und Licht für symbolisch für Tod und Leben. Die Menschen für sich genommen sind allesamt der Dunkelheit ausgeliefert. Sie entkommen ihr nicht. Aber Gott trägt mit seinem Sohn ein überirdisches Licht hinein und mit dem Licht ziehen Leben und Freude und Hoffnung ein. Noch ist diese Hoffnung winzig – schauen Sie sich das zarte Neugeborene an – diese menschliche Miniatur! Aber ihre bloße Existenz nimmt der Dunkelheit ihre Macht. Die Fragilität des Kindes, seine Blässe und Winzigkeit lässt erahnen, was es Gott gekostet hat, sich für das Wagnis zu entscheiden, als Mensch unter Menschen zu leben. Er liefert sich aus mit Haut und Haar. Wie nahe Gott selbst durch seine Geburt in diesem Kind dem Tod kommt, sieht man übrigens auch daran, dass auf dem Original in der Bildmitte über dem Jesuskind ein Kreuz erkennbar ist, gezeichnet als tragendes Gebälk des Stalles. Das Ende ist vorgezeichnet, der Karfreitag schon unausweichlicher Bestandteil der Krippenszene. Das ist klug. Denn ich denke, und da befinde ich mich sowohl bei Paul Gerhardt als auch bei Rembrandt in bester Gesellschaft, dass Weihnachten als Fest des Lichts nicht ernst genommen ist, wenn nicht gleichzeitig die Dunkelheit und ihre Macht wahr- und ernstgenommen wird. „Frohe Weihnachten“ wird es doch nicht, weil unser Leben perfekt und alles in Butter ist, und weil ich so froh bin mit meiner tollen Familie im perfekt dekorierten Haus und der ultimativen Festtagsplanung oder weil mir das so viele gewünscht haben.

Wann wäre Leben – außer in Momentaufnahmen – je perfekt und ohne  Schattenseiten? „Frohe Weihnachten“ kann es mir doch überhaupt nur wirklich und wahrhaftig werden, wenn meine Einsamkeit, meine Schmerzen, meine Ängste oder was immer mir zu schaffen macht darin eingeschlossen sein dürfen, liebevoll in die Hand genommen von einem, der mich tröstet und dessen Gegenwart mich froh macht. Ob ich nun das erste Weihnachten ohne einen geliebten Menschen feiern muss oder mir die Gesundheit schwer zu schaffen macht, oder die Sorge um mir liebe Menschen oder die Zukunft dieses Planeten, ob ich frisch geschieden bin oder tief verletzt wordn bin  – Gott der Allmächtige kommt auch in meine Dunkelheit – deshalb kann mich das Schwere und Dunkle nicht überwältigen. Das ist das Geheimnis der Weihnacht, ihre Geschichte von seinem Licht und unserem Schatten. Oder, wie der große Theologe Dietrich Bonhoeffer es in einem Gebet formuliert hat, das er in der Todeszelle von Plötzensee während der Nazi-Diktatur verfasste: „Herr, in mir ist es finster,  aber bei dir ist das Licht.  Ich bin einsam, aber du verlässt micht nicht. Ich bin kleinmütig, aber bei dir ist Hilfe. Ich bin unruhig, aber bei dir ist der Friede. Ich verstehe deine Wege nicht, aber du weißt den Weg für  mich.“ Die Hölle auf Erden vor Augen sah Bonhoeffer den Himmel so klar wie nie, in der Dunkelheit der Welt leuchtete ihm das göttliche Licht um so klarer auf und wies ihm den Weg.

Lied: „Ich steh an deiner Krippen hier“ (EG 37, 5-6) 

Auch Rembrandt van Rijn hat die Hölle in mehrfacher. Hinsicht kennengelernt, wenn auch in ganz anderer Weise. Sein Lehrer in Sachen Malkunst, Jacob Isaacz van Swanenburgh, hatte sich nämlich in Italien auf die szenische Darstellung der Hölle spezialisiert. Manche Rembrandt-Spezialisten vertreten die These, dass die Gestaltung des Feuers in den Bildnissen der Hölle Rembrandts Interesse an der Darstellung des göttlichen Lichts geweckt hat. Auffällig ist in der Tat sein hohes Interesse an christlichen Motiven. Auch wenn er in seinem zeitgenössischen Umfeld des Goldenen Zeitalters bei einer selbstbewussten und gut betuchten Amsterdamer Bürgerschaft mit Porträt- und Landschaftsmalerei bedeutend mehr finanziellen Gewinn hätte erzielen können, weist fast ein Drittel der etwa 350 Gemälde, 300 Zeichnungen und 1000 Radierungen, die Rembrandt heute zugeschrieben werden, einen klaren biblischen Bezug auf.  In einem damals streng calvinistisch geprägten Land wie den Niederlanden war dieses Interesse des Künstlers eher unpopulär. Denn die reformierte Tradition tut sich aufgrund des Bilderverbotes ähnlich wie das Judentum mit bildlichen Darstellungen aus dem Bereich des Glaubens eher schwer – vielleicht erinnern Sie sich aus dem Geschichtsunterricht an den Bildersturm auf religiöse Kunstobjekte, den die Reformation ausgelöst hat. Rembrandt nahm es aber offenbar hin, dass ihm lukrativere Aufträge verloren gingen. Obwohl er selbst infolge einer tiefen Krise nach dem Tod seiner geliebten Frau Saskia und drei seiner vier Kinder vor dem finanziellen Ruin stand, ist und bleibt er durch alle Schicksalsschläge der „Maler der Bibel“, als den man ihn völlig zu Recht oft bezeichnet hat. 1656 wird sein Besitz versteigert, Rembrandt van Rijn verliert alles außer seinem Malwerkzeug. Freunde und Gönner lassen ihn allein, auch seine Schüler ziehen sich zurück. Der verarmte Künstler und sein Sohn Titus, dem er ein für die damalige Zeit ungewöhnlich zugewandter Vater ist, ziehen in eine Mietwohnung in einem einfacheren Stadtviertel von Amsterdam. Dort sucht er bewusst die Nähe zu anderen Außenseitern, bspw. zu. den Juden.  So pflegte er eine innige Freundschaft mit  seinem Nachbarn, dem Gelehrten Comenius, der sich intensiv mit der „via lucis“, dem Weg des Lichts,  auseinandersetzte und den Rembrandt auf einem berühmten Gemälde porträtiert hat, das heute in den Uffizien von Florenz gezeigt wird. Ein ausgesprochen enger Kontakt entwickelte sich auch zur Gemeinde der frommen Mennoniten, einer auf die Täuferbewegung der Reformationszeit zurück gehenden evangelischen Freikirche, die Rembrandts weiteren Lebensweg mit prägt und deren Bibelgruppen er offenbar besuchte. Den Mennonitenprediger Cornelis Anslo und seine Frau Aeltje porträtiert Rembrandt, aber die Hälfte des Bildes räumte er einer aufgeschlagenen Bibel ein, von der ein strahlendes Licht ausgeht und aus der der Geistliche seiner Frau verkündigt. Rembrandt scheint davon erfasst worden  zu sein.

Lied: „Ich steh an deiner Krippen hier“ (EG 37,7-8) 

 

Wenn Sie einen Blick auf das erste Bild werfen mögen, auf dem Rembrandt 1645 „Josefs Traum im Stall von Bethlehem“ festgehalten hat, dann erkennen sie einen blendend weißen Engel, der seine Flügel schützend über den kauernd zusammengesunkenen Josef in Erdfarben sowie über Maria und ihr Kind breitet, das nur schemenhaft in ihrem Arm erkennbar ist. Fragen Sie sich gerne einmal, von wo in diesem Gemälde das Licht kommt? Auf den ersten Blick würde man wohl sagen: Aus der Luke im Dach, woher auch der Engel kam. Die genauere Betrachtung zeigt jedoch, dass der Engel aus sich selbst heraus strahlt. Gleichzeitig fällt Licht von vorne auf die Szene, wie der Schatten von Josefs Stock zeigt.  Es ist im Grunde genommen überall ein wenig Licht: Auf Marias Gesicht fällt es von oben und von vorn, auf den Ochsen vom Engel her und auf dessen rechte Hand von oben. Auf die sitzende Gestalt des Josef scheint das Licht so, dass die Wand seinen Schatten auffängt. So dunkel der Raum auch ist, dringt doch von allen Seiten her Licht in ihn ein. Es ist ein überirdisches, göttliches Licht. Es ist überall da, berührt jeden. Auch wenn es Nacht ist um dich her, auch wenn du und dein Leben gefährdet sind, Gott ist da – scheint das Bild sagen zu wollen. Er ist, wie das Licht, über und um die Menschen herum, und die Menschen sind eingehüllt, eingetaucht in ihn. „Was die Nacht hell macht, ist der Glaube, der von Gottes Licht berührt ist, und alles, was der Mensch tun kann, um im Licht zu bleiben, wird unwesentlich,“ befindet Jörg Zink – vermutlich wird deshalb die heilige Familie schlafend dargestellt.

Lied: „Ich steh an deiner Krippen hier“ (EG 37,9)

Wenden wir uns nun dem letzten der drei Rembrandt-Gemälde zu – der „Anbetung der Könige“ aus dem Jahr 1632. Dieses Bild war lange Zeit verschollen, man kannte es lediglich von Kopien. Erst im Jahr 2016 wurde es zufällig in Rom wieder entdeckt – an einem vorhandenen Gemälde war ein größerer Schaden entstanden, der es notwendig machte, es zu restaurieren. Restauratorin Antonella Di Francesco entdeckte dabei unter verschiedenen Schichten und Verdunkelungen ein älteres Gemäde – und holte Rembrandts Meisterwerk ans Licht. Sie erinnert sich: „Im Rahmen meiner Arbeit eines der schönsten Dinge, das im Leben passieren kann: Das plötzliche Bewusstsein,  vor einem Werk eines sehr großen Autors zu stehen, der sich Ihnn offenbart, der aus einer undurchsichtigen Zone herauskommt und Sie erwählt, um aus der Dunkelheit erlöst zu werden. Dies ist der Moment, in dem wir den Schwindel überwinden müssen, der uns in dieses wunderbare Gefühl der Zugehörigkeit zur Geschichte versinken lässt.  (…). Ich wehre mich nicht dagegen. Und lasse mich in den Bann ziehen.“

Liebe Gemeinde, das was die Restauratorin da beschreibt, wäre, glaube ich auch eine gute Haltung, um Weihnachten für sich neu zu entdecken – unter all den verschiedenen Schichten und Verdunkelungen der Vergangenheit. Wenn man ans Licht holt, was da eigentlich für ein geniales Meisterwerk verborgen liegt, wenn einem plötzlich zu Bewusstsein kommt, dass man eine Offenbarung vor sich hat, dass Gott aus seinem „Reich der Himmel“, aus seiner „undurchsichtigen Zone“ herausgekommen ist, um uns aus dem Dunkel zu erlösen, dann ist es möglich, dass auch wir ein „wunderbares Gefühl der Zugehörigkeit zu dieser Geschichte“ erleben und uns in ihren Bann ziehen lassen. ///

Licht und Schatten – sie haben in ihrem Wechselspiel einen tiefen Sinn, in der Malerei wie auch in der Theologie und im Leben. Können Sie das glauben – dass nicht Sie selbst vor Glück strahlen müssen, um im Licht zu leben? Sondern dass Gott Ihre und auch meine Sonne ist? Dass wir und unser Herz die Krippe sind, in die er sich bettet und aus der sein Licht erstrahlt? Dass das gilt, was wir im Johannesevangelium (Kapitel 1,9) lesen können, wo es heißt: „Das wahre Licht, das in die Welt gekommen ist und nun allen Menschen leuchtet, ist Er!“ So wie alles Leben auf der Erde radikal von der Sonne abhängig ist, so sind auch wir radikal von Gott abhängig, wenn es um das Licht und das Leben geht. Das mag uns gefallen oder auch nicht, weil es an unserem Status als Herren unseres eigenen Leben und Geschicks kratzt – aber wir können uns von Rembrandt und seinem Blick in die Krippe auch zu der Einsicht einladen lassen,  dass mehr Licht auf mein Leben fällt, wenn ich Gott den Herrn darüber sein lasse. Schauen sie auf das Kind in der Krippe und auf sein Licht, das sich auf den Gesichtern der Menschen im Stall spiegelt – so ist es gedacht. Das ist Glauben. Gottes Licht, das von mir zu ihm zurückstrahlt, um ihn wissen zu lassen: Ich gehöre zu Dir. In der Krippe liegt ein Kind des Lichts, um uns anzustecken, um uns zu Kindern des Lichts zu machen.

Lied: „Was nie ein Auge gesehen“ (Gospelchor)